Wärmeplan für Ingolstadt: Eine Strategie für die Zukunft
Am 22. Oktober 2024 hat der Stadtrat von Ingolstadt den neuen „Energienutzungsplan und kommunale Wärmeplanung“ verabschiedet. Dieser Plan ist ein strategisches Instrument, um die Energieversorgung der Stadt nachhaltiger zu gestalten. Besonders im Fokus steht der Wärmesektor, der durch den Wärmeplan detailliert betrachtet wird. Ziel ist es, für jedes Gebäude in der Stadt eine erneuerbare Energiequelle zu identifizieren, wobei den Bürgern jedoch keine spezifische Versorgungsart vorgeschrieben wird.
Der Plan stellt damit die Grundlage für die Wärmewende in Ingolstadt dar. Die Stadt strebt eine klimaneutrale Energieversorgung an, um die gesetzlich festgelegten Klimaziele zu erreichen. Die Umsetzung des Wärmeplans erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und dem Verbraucher-Service Bayern, um die Bürger umfassend über Energieeinsparung, energetische Sanierung und Wärmeversorgung zu informieren.
Mehr Informationen findest du hier: www.2035.de/energie
Verzahnung mit dem Wärmeplanungsgesetz (WPG)
Seit dem 1. Januar 2024 ist das Wärmeplanungsgesetz (WPG) in Kraft, welches einen wichtigen Rahmen für die kommunale Wärmeplanung bildet. Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern – darunter auch Ingolstadt – sind verpflichtet, bis Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorzulegen. Ingolstadt erfüllt diese Vorgabe bereits jetzt mit seinem aktualisierten Energienutzungsplan. Ein wesentlicher Bestandteil des Gesetzes ist die Verbindung mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), das Anforderungen an neu installierte Heizungen stellt.
Zeitplan und Maßnahmen
Die Umsetzung des Wärmeplanungsgesetzes erfolgt schrittweise. Ab dem 1. Januar 2024 dürfen in Neubaugebieten nur noch Heizungen installiert werden, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Diese Vorgabe gilt ab Juli 2026 auch für Bestandsbauten und ab 2045 müssen alle Heizungen mit 100 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden.
Besonders im Fokus steht dabei die Fernwärme, die in Ingolstadt eine Schlüsselrolle bei der Wärmewende spielen wird. Schätzungsweise 19.000 Gebäude in der Stadt werden derzeit mit Gas versorgt, was langfristig durch regenerative Gase und andere klimafreundliche Alternativen wie Wärmepumpen und Solarthermie ersetzt werden soll.
Herausforderungen und Potenzial
Der Wohnsektor ist für etwa 50 Prozent der Emissionen im Wärmesektor verantwortlich, und die große Herausforderung liegt in der Umrüstung vieler alter Heizsysteme. Die Verwaltung hat alle Gebäude in Ingolstadt in Energieeffizienzklassen eingeteilt. Etwa 13 Prozent der Gebäude in den Klassen G und H müssen umfassend saniert werden.
Der Plan umfasst 15 Maßnahmen, darunter die Optimierung und Erweiterung des Wärmenetzes, Effizienzsteigerungen und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Damit wird deutlich: Die Sanierung von Gebäuden und der Ausbau klimafreundlicher Energiequellen sind essenziell für den Erfolg der Wärmewende in Ingolstadt.