Im März 2023 wurde das Fachbüro greenventory GmbH aus Freiburg im Breisgau zur Erstellung des Energienutzungsplans beauftragt. Der Plan wurde im Mai 2024 abgeschlossen und wird im Herbst 2024 dem Stadtrat vorgelegt. Das Projekt wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mit 70 % gefördert. Der Energienutzungsplan ist ein strategisches Planungsinstrument für Kommunen und untersucht die Bestandssituation sowie Potenziale zur Einbindung erneuerbarer Energien für eine klimaneutrale Energieversorgung der Stadt.
Ein Blick auf die Bestandsanalyse zeigt deutlichen Handlungsbedarf: 86 % der Wärme basieren auf fossilen Quellen wie Erdgas und Heizöl, die dekarbonisiert werden müssen. Das Dachflächenpotenzial Ingolstadts zur Strom- und Wärmeerzeugung ist aktuell zu rund 11 % ausgenutzt. Es wird klar, dass sowohl der Wärme- als auch der Stromsektor zur Dekarbonisierung in Ingolstadt eine Schlüsselrolle einnehmen.
Die Potenzialanalyse für erneuerbare Energien in der Strom- und Wärmeerzeugung in Ingolstadt offenbart grundsätzlich Chancen für eine nachhaltige Energieversorgung. Generell sind Dachflächen und bereits bebaute oder versiegelte Flächen den Freiflächenpotenzialen gegenüber bevorzugt zu betrachten. Im Anschluss an den Energienutzungsplan müssen die ermittelten Potenziale auf Umsetzbarkeit geprüft werden.
Die kommunale Wärmeplanung wurde als Schwerpunktprojekt im Rahmen des Energienutzungsplan durchgeführt. Sie baut auf dem Energienutzungsplan auf und betrachtet den Wärmesektor im Detail. Der Wärmeplan schlägt für jedes Gebäude eine erneuerbare Wärmequelle vor, verpflichtet jedoch nicht zur Nutzung einer bestimmte Versorgungsart.