Wärmeplan Ingolstadt

Der Wärmeplan für Ingolstadt ist fertig. Als strategisches Planungsinstrument bildet er die Grundlage für eine nachhaltige, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung der Zukunft.

Was ist ein Wärmeplan?

Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Planungsinstrument, das darauf abzielt, den Wärmesektor einer Stadt oder Gemeinde nachhaltiger zu gestalten. Dabei wird eine langfristige Vision entwickelt, wie die Wärmeversorgung klimafreundlicher, effizienter und kostengünstiger organisiert werden kann. Es entsteht ein individueller Fahrplan, der auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnitten ist. Die Planung zeigt auf, welche Gebiete sich für den Ausbau von Wärmenetzen eignen, wo erneuerbare Energien sinnvoll eingesetzt werden können und welche Gebäude weiterhin individuelle Heizlösungen benötigen.

Warum ist ein Wärmeplan wichtig?

In Ingolstadt wird der Großteil der Wärmeversorgung derzeit durch fossile Energieträger wie Gas und Öl gedeckt, was zu hohen CO₂-Emissionen führt. Um die Wärmewende voranzutreiben und langfristig die Klimaziele zu erreichen, ist eine kommunale Wärmeplanung unerlässlich. Sie bildet die Grundlage für eine nachhaltige, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung und unterstützt die Umstellung auf erneuerbare Energien. Für die Bürger, aber auch für die Stadtwerke und andere Akteure, schafft sie Planungssicherheit, indem sie aufzeigt, welche klimafreundlichen Heizsysteme sich für bestimmte Gebiete eignen.

Mit der kommunalen Wärmeplanung haben wir erfolgreich den Grundstein für eine treibhausgasneutrale, sichere und kostengünstige Wärmeversorgung in der Stadt Ingolstadt gelegt.

Petra Kleine, Klimabürgermeisterin der Stadt Ingolstadt

Wie heizt du in Zukunft?

Die Wärmeplanung unterteilt das Stadtgebiet Ingolstadt in verschiedene Eignungsgebiete: Wärmenetzeignungsgebiete und Einzelversorgungsgebiete. Gebiete eignen sich insbesondere für ein Wärmenetz, wenn dort große Wärmeabnehmer vorhanden sind oder sie sich in unmittelbarer Nähe zu einem bestehenden Wärmenetz befinden. In Ingolstadt liegen etwa 13 Prozent der Gebäude in einem Wärmenetzeignungsgebiet.

Für die Umsetzung der Wärmewende in den definierten Wärmenetzeignungsgebieten sind die in den Maßnahmen enthaltenen Transformationspläne und Machbarkeitsstudien als nächste Planungsschritte vor der tatsächlichen Umsetzung von großer Bedeutung.

Gebiete, die nicht für ein Wärmenetz geeignet sind, werden als Einzelversorgungsgebiete bezeichnet. Hier zeigt die Wärmeplanung, welche dezentrale Wärmeerzeugungstechnologien am besten geeignet sind. Dies umfasst vor allem Erd- und Luftwärmepumpen, aber auch Pelletheizungen sind in diesen Gebieten eine mögliche Option.

Auf dieser Karte kannst du sehen, welche Heizart in Zukunft für dich optimal sein wird.

Responsive Leaflet Karte mit angepassten Kategorien

Die Ergebnisse in Kürze

Projektstart 01. März 2023
Projektende 31. Mai 2024
Gefördert durch das Bayrische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

Minus 82%

Die Emissionen für Wärme betragen derzeit 442.009 Tonnen CO₂e pro Jahr. Bis zum Jahr 2035 müssen wir auf Restemissionen von 80.342 Tonnen CO₂e kommen. Das entspricht einer Reduktion von 81,82 Prozent.

Sanierung mal 3

Viele Gebäude in Ingolstadt müssen energetisch saniert werden, um den Energieverbrauch zu senken. Derzeit verfügen nur 25 Prozent der Gebäude über die erforderliche Energieeffizienzklasse.

Gas geben

Energiewende beschleunigen: Der Anteil fossiler Brennstoffe muss von derzeit 86 Prozent auf 15 Prozent durch Biogas reduziert werden. Die verbleibenden 71 Prozent des Energiebedarfs müssen durch erneuerbare Energien gedeckt werden.

Maximale Fernwärme

Wir benötigen mehr Wärmepumpen und Fernwärme, um die Wärmeversorgung umweltfreundlicher zu gestalten. Gleichzeitig muss der Energieverbrauch um fast 50 Prozent reduziert werden.

15 Großprojekte

15 konkrete Maßnahmen wurden festgelegt:
Es gibt 15 klare Schritte, um die Wärmewende voranzutreiben. Dabei spielen die Stadt und die Stadtwerke eine zentrale Rolle, um diese Maßnahmen umzusetzen.

Gemeinsam Zukunft

Förderungen und Beratung auf dem Weg in die Zukunft:
Gebäudeeigentümer benötigen Unterstützung, um die notwendigen Veränderungen umsetzen zu können. Dies ist entscheidend für das Erreichen unserer Klimaziele.

Fragen und Antworten

Informationen zur Wärmeplanung

Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Planungsinstrument, das darauf abzielt, den Wärmesektor einer Stadt oder Gemeinde nachhaltiger zu gestalten. Dabei wird eine langfristige Vision entwickelt, wie die Wärmeversorgung klimafreundlicher, effizienter und kostengünstiger organisiert werden kann. Ein individueller Fahrplan, der auf die lokalen Bedingungen zugeschnitten ist. Die Planung zeigt auf, welche Gebiete sich für den Ausbau von Wärmenetzen eignen, wo erneuerbare Energien sinnvoll eingesetzt werden können und welche Gebäude weiterhin individuelle Heizlösungen benötigen. Sie ist ein umfassender Plan, der nicht nur zentrale Lösungen wie Wärmenetze in den Blick nimmt, sondern auch energetische Sanierungsmaßnahmen und dezentrale Lösungen einbezieht.

In Ingolstadt wird derzeit der Großteil der Wärmeversorgung durch fossile Energieträger wie Gas und Öl gedeckt, was hohe CO₂-Emissionen verursacht. Um die Wärmewende voranzutreiben und langfristig Klimaziele zu erreichen, ist eine kommunale Wärmeplanung unerlässlich. Sie legt die Grundlage für eine nachhaltige, sichere und bezahlbare Wärmeversorgung, die die Umstellung auf erneuerbare Energien fördert. Für die Bürger, aber auch für die Stadtwerke und andere Akteure, schafft sie Planungssicherheit, da sie aufzeigt, welche klimafreundlichen Heizsysteme sich für bestimmte Gebiete eignen.

  1. Die kommunale Wärmeplanung bietet mehrere wichtige Vorteile:
  • Reduzierung der CO₂-Emissionen: In vielen Städten, einschließlich Ingolstadt, wird der Großteil der Wärmeversorgung über fossile Brennstoffe wie Gas und Öl gedeckt, die erhebliche CO₂-Emissionen verursachen. Durch die Wärmeplanung wird aufgezeigt, wie der Umstieg auf erneuerbare Energien gelingen kann, um die Klimaneutralität zu erreichen.
  • Effiziente Nutzung lokaler Ressourcen: Die Planung identifiziert erneuerbare und lokal verfügbare Wärmequellen wie oberflächennahe Geothermie, Solarthermie oder Abwärme aus Industrieprozessen. Durch die Nutzung lokaler Ressourcen wird die Energieversorgung nicht nur nachhaltiger, sondern auch unabhängiger von fossilen Brennstofflieferungen.
  • Planungssicherheit: Eine gut ausgearbeitete Wärmeplanung bietet Bürgern, Unternehmen und der Stadt eine klare Orientierung darüber, welche Wärmeversorgungsarten in Zukunft verfügbar sein werden. Dies erleichtert die Entscheidung, welche Investitionen in Heizsysteme sinnvoll sind und welche Heiztechnologien langfristig eingesetzt werden sollten.
  • Erfüllung gesetzlicher Vorgaben: Städte wie Ingolstadt sind verpflichtet, eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen, um die nationalen und internationalen Klimaziele zu erreichen. Sie bietet eine wichtige Orientierungshilfe zur Erfüllung der Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes, das für neue Heizungsanlagen mindestens 65% erneuerbare Energien vorschreibt.
  • Kostenersparnis und Effizienz: Durch die zentrale Planung und die Förderung effizienter Wärmenetze oder anderer gemeinsamer Lösungen können langfristig Kosten gesenkt und die Versorgungssicherheit erhöht werden. Das bedeutet, dass du langfristig von stabileren und günstigeren Heizkosten profitieren kannst.

Zusammenfassend trägt die kommunale Wärmeplanung dazu bei, den Wärmesektor klimafreundlicher und zukunftssicher zu gestalten und gleichzeitig den Bürgern Orientierung und Sicherheit für ihre Investitionen zu bieten.

Ingolstadt ist gesetzlich verpflichtet, bis zum 30. Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorzulegen. Diese Verpflichtung ergibt sich aus dem Ziel der Bundesrepublik Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Derzeit basieren 86% der Wärmeversorgung in Ingolstadt auf fossilen Energieträgern wie Erdgas und Heizöl, was erheblich zum CO₂-Ausstoß der Stadt beiträgt. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, den Wärmesektor auf erneuerbare Energien umzustellen. Die kommunale Wärmeplanung hilft dabei, lokale, erneuerbare Energiequellen zu identifizieren und den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme planbar und verständlich zu gestalten. Bürger, Unternehmen und Stadtwerke können so ihre Investitionen gezielt und nachhaltig tätigen.

Die kommunale Wärmeplanung für Ingolstadt ist abgeschlossen. Im Oktober wurde der Plan dem Stadtrat vorgestellt und beschlossen. Dieser Plan wurde in enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Ingolstadt entwickelt. Der Abschlussbericht sowie eine interaktive Karte, die die Wärmenetzeignungsgebiete zeigt, stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Der Wärmeplan ist eine strategische Orientierungshilfe und derzeit nicht rechtlich bindend. Die Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete zeigt auf, welche Gebiete sich für den Ausbau von Wärmenetzen eignen. Es gibt jedoch keinen rechtlichen Anspruch auf eine bestimmte Wärmeversorgung, und die Wärmeplanung verpflichtet niemanden, eine bestimmte Heizlösung zu nutzen.

Was bedeutet das für mich?

Für dich als Hauseigentümer ist die kommunale Wärmeplanung eine wichtige Orientierungshilfe. Sie gibt dir Aufschluss darüber, welche Heizsysteme in deinem Wohngebiet in der Zukunft verfügbar und technisch sinnvoll sind. Das erleichtert dir die Planung deiner zukünftigen Investitionen, besonders wenn du überlegst, deine Heizung zu modernisieren oder auszutauschen.

Für die meisten Bürgerinnen und Bürger hat die kommunale Wärmeplanung keine unmittelbaren Auswirkungen. Sie dient vor allem als Orientierung, um zu sehen, welche Heizlösungen in der Zukunft verfügbar sein werden. Als Eigentümer kannst du jedoch besser abschätzen, welche Investitionen in die Energieversorgung langfristig sinnvoll sind.

Der Wärmeplan bietet eine Orientierungshilfe und zeigt auf, welche Heizlösungen in deinem Gebiet in der Zukunft technisch und wirtschaftlich sinnvoll sein könnten. Er ersetzt jedoch keine individuelle Beratung, da neben der technischen Umsetzbarkeit auch wirtschaftliche und praktische Aspekte eine Rolle spielen.

Nein, funktionierende Heizungen dürfen weiter genutzt werden. Nur Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, müssen unter bestimmten Bedingungen ausgetauscht werden. Defekte Heizungen dürfen repariert werden. Ab dem 1. Januar 2045 müssen jedoch alle Heizungen auf erneuerbare Energien umgestellt werden.

Die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung findest du hier. Dort kannst du prüfen, ob dein Gebäude in einem Wärmenetzeignungsgebiet liegt oder ob eine Einzelversorgung sinnvoller ist. Es gibt keinen Anspruch darauf, in ein Wärmenetzeignungsgebiet aufgenommen zu werden. Wenn dein Gebäude in einem Wärmenetzgebiet liegt, können die Stadtwerke Auskunft über den Anschluss ans Wärmenetz geben.

  • Umweltfreundlich: Ein Wärmenetz kann erneuerbare Energien oder Abwärme nutzen und reduziert dadurch den CO₂-Ausstoß erheblich.
  • Kosteneffizienz: Durch die zentrale Wärmeerzeugung können Kosten gesenkt werden, da die Erzeugung effizienter ist als bei vielen individuellen Heizungen. Zudem entfallen Wartungskosten für eine eigene Heizanlage.
  • Sicherheit: Die zentrale Versorgung ist stabiler und besser gewartet als private Heizungsanlagen, was zu einer höheren Versorgungssicherheit führt.
  • Zukunftssicher: Wärmenetze erfüllen bereits jetzt viele gesetzliche Anforderungen an erneuerbare Energien und sind damit langfristig eine zukunftssichere Lösung.
  • Platzersparnis: Da du keine eigene Heizungsanlage benötigst, sondern nur eine Übergabestation, sparst du Platz in deinem Gebäude.

Was noch?

Die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung findest du hier. Dort kannst du prüfen, ob dein Gebäude in einem Wärmenetzeignungsgebiet liegt oder ob eine Einzelversorgung sinnvoller ist. Es gibt keinen Anspruch darauf, in ein Wärmenetzeignungsgebiet aufgenommen zu werden. Wenn dein Gebäude in einem Wärmenetzgebiet liegt, können die Stadtwerke Auskunft über den Anschluss ans Wärmenetz geben.

Um den Anteil erneuerbarer Energien in deiner Heizungsanlage zu steigern, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Fernwärme:
    Falls in deinem Gebiet ein Fernwärmenetz vorhanden ist, kannst du dich daran anschließen. Fernwärmenetze, wie sie in Ingolstadt existieren, nutzen einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien oder Abwärme aus der Industrie. Ein Anschluss an das Fernwärmenetz kann dir helfen, die 65%-Anforderung des GEG zu erfüllen.
  2. Wärmepumpe:
    Wärmepumpen nutzen Umweltenergie aus der Luft, dem Wasser oder der Erde und sind eine der effektivsten Heizlö Du kannst sie entweder als primäres Heizungssystem oder in Kombination mit einem bestehenden System verwenden.
  3. Stromdirektheizung
    Dazu gehören z.B. auch Infrarotheizungen.
  4. Hybrid-Heizungen:
    Eine Hybridlösung kombiniert dein bestehendes Heizsystem mit einer Wärmepumpe oder einer Solarthermieanlage. Diese Systeme nutzen sowohl erneuerbare Energien als auch das konventionelle Heizsystem. So kannst du den Anteil an erneuerbaren Energien erhöhen, ohne die gesamte Heizungsanlage sofort austauschen zu müssen. Eine solche Lösung kann beispielsweise die Grundlast abdecken und der erneuerbare Anteil muss nachweislich mindestens 65% betragen.
  5. Solarthermie:
    Mit einer Solarthermieanlage auf deinem Dach kannst du die Sonnenenergie nutzen, um Wasser zu erhitzen und damit deine Heizung und Warmwasserversorgung zu unterstützen. Das steigert den Anteil erneuerbarer Energien in deinem System.
  6. Biomasse
    Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Holz kann der Brennstoff zukünftig teuer werden. Biomasse empfiehlt sich insbesondere in Bestandsgebäuden, die schwer zu sanieren sind, unter Denkmalschutz stehen und keine andere Lösung sinnvoll umsetzbar ist.
  7. Erneuerbares Gas (Biogas, synthetisches Gas):
    Du kannst dein bestehendes Heizsystem teilweise mit Biogas oder synthetischem Gas betreiben. Manche Gasversorger bieten bereits heute Gas mit einem gewissen Anteil erneuerbarer Energien an. Du könntest deinen Vertrag entsprechend anpassen, um einen höheren Anteil von Biogas zu nutzen.

Du hilfst der Umwelt und deinem Konto, indem du auf Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzt. Eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, welche Maßnahmen in deinem Zuhause sinnvoll sind, bietet die Energiekarawane. Hierbei handelt es sich um eine Initiative der Stadt Ingolstadt, bei der Expertinnen und Experten zu dir nach Hause kommen und dich individuell zu energetischen Verbesserungen beraten. Du erfährst zum Beispiel, welche Möglichkeiten es gibt, deine Heizkosten zu senken und gleichzeitig das Klima zu schützen. Die Energiekarawane ist kostenlos und wird jedes Jahr in verschiedenen Teilen der Stadt angeboten.

Zusätzlich kannst du die Energieberatung durch den VerbraucherService Bayern in Anspruch nehmen. Diese unabhängige Beratung hilft dir dabei, herauszufinden, wie du deinen Energieverbrauch senken kannst. Die Stadt Ingolstadt unterstützt die Angebote des VerbraucherService Bayern. Deshalb kostet dich die ganzjährig verfügbare Vor-Ort-Energieberatung auch nur 30€.

Damit eine Wärmepumpe effizient arbeiten kann, sollte die Vorlauftemperatur im Heizsystem nicht höher als 55°C sein. Eine gute Dämmung deines Hauses oder der Austausch von Fenstern kann dabei helfen, die Vorlauftemperatur niedrig zu halten und die Effizienz der Wärmepumpe zu steigern. Auch größere Heizkörper können dazu beitragen, die Temperatur zu senken. Generell verbessert eine Sanierung die Energieeffizienz deines Hauses, verringert den Energieverbrauch und ermöglicht es der Wärmepumpe, effizienter zu arbeiten, was langfristig zu Kosteneinsparungen führt.

Aktuell wird Wasserstoff noch nicht für die individuelle Wärmeversorgung von Wohngebäuden empfohlen. Der Grund dafür liegt in der unsicheren Verfügbarkeit und den derzeit noch hohen Kosten von grünem Wasserstoff. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass dies in Zukunft eine Rolle spielt, wenn die Technologie ausgereifter ist und die Verfügbarkeit steigt.

Nach Abschluss der kommunalen Wärmeplanung werden die festgelegten Maßnahmen schrittweise umgesetzt. Dazu gehören der Ausbau von Wärmenetzen in den dafür geeigneten Gebieten, die Förderung erneuerbarer Energien sowie die Beratung der Bürger über individuelle Heizlösungen. Zudem werden Machbarkeitsstudien und Transformationspläne für bestimmte Gebiete erstellt, um sicherzustellen, dass die Umstellung auf eine klimafreundliche Wärmeversorgung reibungslos verläuft.

Rechtlicher Rahmen

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt die energetischen Mindeststandards für Gebäude fest. Es regelt, wie Gebäude beheizt und mit Energie versorgt werden sollen, um die Klimaziele zu erreichen und die CO₂-Emissionen zu reduzieren. Das GEG verlangt, dass neu eingebaute Heizungen ab dem 1. Juli 2026 zu mindestens 65% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Vorgaben gelten sowohl für Neubauten als auch für den Austausch von Heizungen in Bestandsgebäuden.

Für dich als Hausbesitzer bedeutet das, dass du beim Austausch deiner Heizung auf erneuerbare Energien umsteigen musst. Allerdings gibt es Übergangsfristen und Ausnahmen, die dir Zeit geben, dich auf diese Umstellung vorzubereiten. Die bestehende Heizung darf weiter betrieben werden, solange sie funktioniert und die aktuellen gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Die kommunale Wärmeplanung bietet dir in diesem Zusammenhang eine wichtige Orientierungshilfe, um zu verstehen, welche Optionen dir zur Verfügung stehen und welche erneuerbaren Wärmequellen in deiner Region sinnvoll sind.

Das Wärmeplanungsgesetz (WPG) gibt den Städten und Gemeinden die Aufgabe, ihre Wärmeversorgung langfristig zu planen und zu strukturieren. Es legt fest, wie die Wärmeversorgung in einer Stadt gestaltet werden soll, zielt auf den Ausbau erneuerbarer Energien und dient als strategische Orientierung für eine nachhaltige und klimafreundliche Wärmeversorgung. Dabei werden die Wärmeversorgungsgebiete identifiziert und es wird eine langfristige Vision für die Zukunft der städtischen Wärmeversorgung entwickelt.

Im Gegensatz dazu regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) die konkreten Anforderungen an einzelne Gebäude. Es legt fest, wie Neubauten und bestehende Gebäude beheizt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen. Das GEG schreibt vor, dass alle neu installierten Heizungen einen Anteil von mindestens 65% erneuerbaren Energien haben müssen. Diese Vorschriften sind rechtlich bindend, während das WPG eher eine Orientierungshilfe für die Planung ist.

Die kommunale Wärmeplanung soll bis zum 30. Juni 2026 abgeschlossen sein. Ab diesem Zeitpunkt müssen alle neu eingebauten Heizungen, sowohl in Neubauten als auch in bestehenden Gebäuden, mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen. Das bedeutet, dass ab dem 1. Juli 2026 auch in bestehenden Gebäuden oder Neubauten, die in Baulücken entstehen, diese Anforderung greift. Heizungen, die zwischen dem 1. Januar 2024 und dem 30. Juni 2026 installiert werden, müssen ab 2029 ebenfalls stufenweise mehr erneuerbare Energien nutzen. Bis spätestens 2045 müssen alle Heizsysteme vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt sein, um die Klimaziele zu erreichen. Um das Ziel der Klimaneutralität in Ingolstadt bis 2035 zu erreichen, sollte idealerweise bereits ab 2035 der Einsatz erneuerbarer Energien in Heizungen bei 100% liegen.

Falls deine Heizung vor dem 30. Juni 2026 kaputt geht und nicht sofort durch eine Heizung ersetzt werden kann, die zu 65% erneuerbare Energien nutzt, darfst du vorübergehend noch eine Gas- oder Ölheizung einbauen. Ab 2029 musst du dann jedoch schrittweise den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen. Die stufenweise Vorgabe sieht wie folgt aus:

  • Ab 2029: mindestens 15% erneuerbare Energien
  • Ab 2035: mindestens 30%
  • Ab 2040: mindestens 60%

Ab dem 1. Januar 2045 dürfen alle Heizungen nur noch zu 100% mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Eine Ausnahme gibt es, wenn du dich an ein Fernwärmenetz anschließen kannst. In diesem Fall darfst du eine Heizung einbauen, die die 65%-Anforderung noch nicht erfüllt, wenn der Anschluss an das Fernwärmenetz innerhalb von zehn Jahren vertraglich zugesichert wird.

Der Wärmeplan ist eine strategische Orientierungshilfe und derzeit nicht rechtlich bindend. Die Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete zeigt auf, welche Gebiete sich für den Ausbau von Wärmenetzen eignen. Es gibt jedoch keinen rechtlichen Anspruch auf eine bestimmte Wärmeversorgung, und die Wärmeplanung verpflichtet niemanden, eine bestimmte Heizlösung zu nutzen.

Zwischen dem 1. Januar 2024 und dem 30. Juni 2026 dürfen weiterhin Heizungen, die fossile Brennstoffe nutzen, eingebaut werden. Allerdings gibt es für diese Heizungen bestimmte Regelungen, um den Anteil erneuerbarer Energien schrittweise zu erhöhen. Ab 2029 müssen solche Heizsysteme mindestens 15% erneuerbare Energien nutzen, ab 2035 mindestens 30% und ab 2040 sogar 60%. Diese stufenweise Anpassung soll sicherstellen, dass auch fossile Heizungen schrittweise nachhaltiger werden.

Wenn deine Heizung nach dem 30. Juni 2026 ausgetauscht werden muss, gelten andere Regeln: Du musst dann die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) beachten, die besagen, dass neue Heizsysteme zu mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen müssen. Falls du in einem Gebiet lebst, das bald an ein Wärmenetz angeschlossen wird, kannst du allerdings eine vorübergehende Lösung einbauen. Das bedeutet, du kannst bis zum Anschluss an das Wärmenetz eine Heizung einbauen, die noch nicht die 65%-Regel erfüllt, vorausgesetzt, du hast einen Vertrag mit einem Wärmenetzbetreiber abgeschlossen. Dieser Vertrag muss garantieren, dass innerhalb von zehn Jahren nach dem Vertragsabschluss mindestens 65% erneuerbare Wärme geliefert werden.

Für diese Übergangszeit gibt es inzwischen auch Gebrauchtbörsen, auf denen du vorübergehend alternative Heizlösungen wie Wärmepumpen oder Gasheizungen mieten oder kaufen kannst, bis der Anschluss an das Wärmenetz erfolgt. Dies kann eine flexible und kurzfristige Lösung sein, um die Zeit bis zur Umstellung zu überbrücken. Die Stadtwerke Ingolstadt können dir hierzu weitere Informationen und Unterstützung anbieten.

Weitere Informationen findest du bei den Stadtwerken Ingolstadt.

Wo bekomme ich Hilfe?

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet Unterstützung bei Sanierungsmaßnahmen, die das energetische Niveau des Gebäudes verbessern, um dauerhaft Energiekosten zu senken und das Klima zu schützen.

Das Förderprogramm unterstützt die Modernisierung von Heizungen, um eine effiziente Heizungsanlage in bestehenden Immobilien einzubauen oder einen Anschluss an ein Gebäude- bzw. Wärmenetz zu ermöglichen.

Das Förderprogramm „Jung kauft Alt“ richtet sich an Familien mit Kindern, die eine bestehende Wohnimmobilie kaufen und energieeffizient sanieren möchten. Gefördert werden der Kaufpreis der Immobilie sowie die Grundstückskosten.

Die Vision

Ingolstadt ist klimaneutral! Zumindest zeigt das Zielszenario, welche Maßnahmen dafür notwendig sind. Die Wärmenetzeignungsgebiete wurden vollständig erschlossen, das bestehende Netz wurde erweitert und verdichtet. In den Einzelversorgungsgebieten werden die meisten Gebäude mit Erd- und Luftwärmepumpen beheizt, vereinzelt sind Biomassekessel im Einsatz. Fossile Energieträger gehören der Vergangenheit an.